wettbewerb staatsoper berlin

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wettbewerb staatsoper berlin

  • projektname zuschauerhaus staatsoper unter den linden, berlin mitte
  • art wettbewerb / 1.preis
  • leistungen objektplanung, wettbewerb
  • standort deutschland / berlin
  • zeit 04.2008 - 05.2008

die staatsoper unter den linden wurde 1743 von georg wenzeslaus von knobelsdorff erbaut. bedingt durch brände, kriegsschäden und anforderungsänderungen wurde sie im laufe ihrer über 250-jährigen geschichte mehrfach grundlegend umgebaut.

das heutige operngebäude wurde 1951 vom architekten paulick gestaltet und steht seit 1979 unter denkmalschutz.

im rahmen der sanierung sollten auch verbesserungen, insbesondere der akustik und der sichtverhältnisse im zuschauerraum, erreicht werden.

das baulich gegebene klangbild des zuschauerraumes wird durch eine geringe raumresonanz bestimmt. aus diesem grund wird das haus seit über zehn jahren mit einer elektronischen nachhallverlängerungsanlage betrieben, zudem sind bis zu 300 sitzplätze aufgrund schlechter sichtverhältnisse nur bedingt vermarktbar.

ziel dieses wettbewerbs war es, einen entwurf zu finden, der sowohl die ansprüche des nutzers nach einer optimalen akustik und besseren sichtverhältnissen, wie auch das interesse der denkmalpflege für den zuschauerraum, würdigt und in seinem entwurf berücksichtigt.

(auszug aus ausschreibungstext senatsverwaltung für stadtentwicklung april 2008).

 

beurteilung

das klare architektonische konzept zeigt, dass eine intensive auseinandersetzung mit der gesamten aufgabe und dem historischen gebäude stattgefunden hat. sowohl die frage nach einer besseren akustik, wie auch der wunsch nach einer besseren sichtbeziehung zwischen bühne und zuschauerraum, wurden aufgenommen und durch sorgfältige umgestaltung deutlich verbessert. hervorzuheben ist das raffinierte anheben des zentralen zuschauerraumes und die dadurch entstehende einladende garderobe im erdgeschoss. auch der apollosaal profitiert von dem eingriff und erhält eine lobenswerte anbindung an das foyer und den großen saal. Durch die umgestaltung der beiden seitlichen treppenhäuser erhöhet sich die qualität der inneren erschließung des hauses. für den besucher entstehen neue, horizontal wie auch vertikal, attraktive wege durch das gebäude. die lage der neuen toiletten und die anordnung der seitlichen technikräume zeugen von einem übergreifenden gestaltungsgedanken des verfassers. die klare architektursprache und die natürlichen materialien unterstützen den lebendigen prozess einer jeden opernproduktion. eine neue intensive beziehung zwischen zuschauer und darsteller kann durch die gewählte, gekonnte zurückhaltung der raumgestaltung entstehen.

insgesamt besticht die arbeit durch ein zeitgemäßes konzept. mit einfachen architektonischen mitteln wird das opernhaus ertüchtigt und aufgewertet. wegen der vorhandenen qualität des heutigen zuschauerraumes wird die lösung jedoch heftig diskutiert. jedenfalls kann die stadt berlin als kulturhauptstadt einen wertvollen baustein erhalten und gleichzeitig neue impulse nach außen zeigen.

ein überzeugender entwurf, der alle anforderungen des nutzers voll zufriedenstellend erfüllt: sichtlinien, akustik, technische erschließungsmöglichkeiten. außerdem stellt er die historische kubatur in eine binnenspannung mit der moderne – eine metapher für zeitgemäßes musiktheater! dieser entwurf verhält sich als einziger zur bühne als dramaturgischer bezugspunkt des saales.

(auszug aus ergebnisprotokoll mai 2008)

artikel im spiegel vom 14.07.2008 “anhaltende saalschlacht”

artikel in der faz vom 19.06.2008 “der saal ist teil des kunstgenusses”

interview mit klaus roth in der berliner zeitung vom 22.05.2008 “klingen muss es”